Ausstellungsstück des Monats März 2016
Kaminhunde / Porzellanhunde
Material: Porzellan
Ursprungsort: nicht näher bekannt
Datierung: Mitte des 20. Jahrhunderts
Diese Porzellanfigur stellt einen langhaarigen „Blenheim Spaniel“ dar, eine sehr beliebte Art von britischen Schoßhunden, die nach dem Palast der Herzöge von Marlborough benannt ist. Die Figur hatte wahrscheinlich ursprünglich aufgeklebte dunkle Glasaugen, die aber schon vor dem Eingang ins Bünting Teemuseum verloren gegangen sind.
Porzellanfiguren in Hundeform gab es in Großbritannien bereits im 18. Jahrhundert als handgefertigte Kaminsimsdekoration reicher Haushalte. Als es ab 1830 möglich wurde, Porzellan preisgünstig und in großer Zahl zu produzieren, stellten sich auch bürgerliche Familien gerne Porzellanhunde in die Wohnung, um die Oberklasse nachzuahmen.
Zur Produktion einer Hundefigur waren nur drei Formen notwendig, wobei jeder Hund noch per Hand bemalt wurde, um eine größere Vielfalt von Farben und Ausdrücken zu erzielen – diese Feinarbeit erfolgte meistens durch Kinder ab sieben Jahren. Neben der Massenfertigung gab es aber auch weiterhin komplett handgefertigte Hundefiguren, die häufig auch als Abbild realer Hunde im Auftrag ihrer Besitzer geschaffen wurden.
Porzellanhunde treten normalerweise als ein sich ergänzendes Paar auf, wobei der eine Hund nach links und der andere nach rechts sieht. Die meisten Porzellanhunde stellen die in Großbritannien populären Spaniels dar, es gibt aber auch andere Hundearten.