Ausstellungsstück des Monats Mai 2017
Teemühle
Material: Metall, Bakelit
Ursprungsort: Minden
Datierung: um 1960
Kaffeemühlen gibt es bereits seit dem 18. Jahrhundert. Vorher wurde Kaffee im Mörser zerkleinert, um guten Kaffee aufzubrühen. Später wurde der gemahlene Kaffee gefiltert. Melitta Bentz erfand 1908 in Dresden den Kaffeefilter aus Papier! 1929 zog das Unternehmen zum heutigen Sitz nach Minden.
Weniger bekannt sind die Teefilter und Teemühlen der Firma Melitta. Die Firma wollte im letzten Jahrhundert einen neuen Markt erschließen und entwickelte die Teemühle und den entsprechenden Teefilter. In der Teemühle wurde der Tee fein gemahlen und sollte dadurch ergiebiger werden. Passend dazu gab es einen speziellen Melitta Tee-Filter, der an der Seite einen Stöpsel hatte, über den man die Ziehzeit des Tees steuern konnte. Als Filterpapier konnten die normalen Kaffeefilter verwendet werden. Man wollte so auch den Absatz an Filtern steigern.
In den 50/60-er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden die Teemühlen bei Melitta aus Metall oder aus Kunststoff, dem Bakelit, hergestellt.
Allerdings konnte sich diese Erfindung nicht durchsetzen. Die klassische Art der Teezubereitung ist wesentlich einfacher und ebenso effektiv. Die notwendige Menge des Tees reduziert sich durch das Mahlen der Teeblätter nicht, stattdessen ist es mit erheblich mehr Aufwand verbunden und der Geschmack wird nicht verbessert.
Heute wird in Japan noch immer ein Tee fein gemahlen: der Matcha-Tee. Ein grüner Tee, der traditionell für die japanische Teezeremonie genutzt wird. Dafür werden die gerösteten Tencha-Teeblätter auf Steinmühlen sehr fein gemahlen.