Ausstellungsstück des Monats Februar 2017
Teetesterbecher und -schale
Material: Keramik
Ursprungsort: Bünting Unternehmensgruppe, Ostfriesland
Datierung: um 1980
Wenn die neuen Teemusterproben im Bünting Teehandelshaus eintreffen, wiegen die Teetester diese als erstes mit einer Waage ab. In jeden Becher kommen 2,86g Tee, genau das Gewicht eines alten englischen Six Pence Stücks. Der Tee wird dann mit kochendem Wasser übergossen und zieht mit geschlossenem Deckel für 5 Minuten.
Anschließend wird der Tee durch die kleine gezahnte seitliche Ausgussöffnung vom Becher in die Schale gegossen. Dabei wirken die kleinen Zähnchen wie ein eingebautes Sieb. Danach wird der Becher geschüttelt und die aufgebrühten Teeblätter werden auf den umgedrehten Deckel gehäuft. Die Teetester können so an den Teeblättern riechen und den Tee mit dem Probierlöffel testen.
Dieses Verfahren ist weltweit einheitlich und wird in Hamburg, London, Kalkutta oder Leer auf die gleiche Weise durchgeführt. Allerdings gibt es trotzdem geschmackliche Unterschiede, weil das Wasser einen entscheidenden Einfluss auf den Geschmack des Tees hat. Aus diesem Grund fahren die Teetester nicht nach Indien oder China zum Einkauf, sondern die Teemusterproben werden von den Teegärten in alle Welt verschickt. Im Bünting Teehandelshaus treffen in der Saison täglich bis zu 400 Mustertüten ein.
Anmerkung: Das Teetestergeschirr wurde in Asien hergestellt und irrtümlich lautet der Aufdruck: „Bünting Tea“ statt „Bünting Tee“.
Dieses Ausstellungsstück finden Sie im Museum in der 1. Etage in Raum 1.